Balagan - Ein Kochbuch zum experimentieren

Seit ich mit Essenzfertig angefangen habe, hat sich mein Blick auf Kochbücher geändert. Früher haben mich nur die Rezepte interessiert. Jetzt ist mir die Entstehungsgeschichte eines Kochbuchs genauso wichtig. Zu wissen wovon ein Profikoch sich inspirieren lässt ist die Quelle seines Erfolges, meine Meinung nach.

Deshalb habe ich meine Sammlung an Kochbücher mal mit meine neue „Brille“ betrachtet. Und wie jeder Food Blogger, habe auch ich inzwischen eine bunte Potpourri an Kochbücher im Schrank. Dabei gehören manche zur meine persönliche Pflichtlektüre wie zum Beispiel das komplette Jamie Oliver Sortiment. Es gibt aber auch die schönen Impulskäufe. Wie beim Essen, lasse ich all meinen Sinnen entscheiden ob ein Kochbuch einen Platz in mein, viel zu kleinen, Schrank verdient hat.

„Balagan“ ist ein solcher Impulskauf. Die leuchtend farbenfrohen Speisen ziehen mir sofort an. Spätestens die blaue Augen und das ansteckendes Lächeln von Autorin Haya Molcho, hatte ich das Buch in der Hand.

Der Titel bedarf vielleicht eine kleine Erklärung. Das Wort „Balagan“ wird im jiddisch verwendet, hat seinen Ursprung aber in vielen Sprachen. Es bedeutet „Unordnung“ und „Chaos“ im positiven Sinne. Persönlich denke ich das „Balagan“ das Gefühl der Gastfreiheit wiederspiegelt womit Haya Molcho aufgewachsen ist. Meine Übersetzung lautet; „Jede ist in meine Küche und an meinem Tisch willkommen. Gemeinsam zaubern wir ein tolle spontane Mahlzeit auf dem Tisch, genießen das beisammen sein, ohne das alles perfekt organisiert sein muss.“

Das Buch selbst ist wunderbar aufgebaut. Die Verführung fängt an mit glasklaren Fotos. Sie werden begleitet von kleine Geschichten, Anekdoten und Tipps. Dann folgen die Rezepte, auf den ich später noch zurückkommen werde. Zum Schluss gibt es nach jedem Kapitel Platz für Notizen. Extra Punkten verdient dieses Kochbuch durch die QR-Codes. Jedes Rezept hat seinen Code. Hiermit gelangst du auf der Einkaufslist des Rezeptes. Einkaufen mit neuen Medien. Für mich auf jeden Fall super praktisch!

Selbstverständlich habe ich auch ein Paar Rezepte ausprobiert. Obwohl ich die Orientalische Küche sehr mag, bin ich in diesem Küchenbereich noch lang kein Profi! Deshalb habe ich mich sehr an den Rezeptangaben gehalten. Sehr untypisch für mich und wahrscheinlich auch für viele andere Kochbloggers.

Als erste etwas Süßes: Orangen-Mandel-Kuchen. Vom Foto her, sieht es sensationell und einfach aus. Voila, gleich beim ersten Rezept merke ich die Nachteile eines Impulskaufs! Hätte ich beim Kauf ein Paar Rezepten durchgelesen, hätte ich es vielleicht doch im Buchladen liegen lassen. Bei diesem Rezept ist mir aufgefallen das „Balagan“ kein Kochbuch ist für Anfänger. Viele Anweisungen sind undeutlich und andere Arbeitsschritten fehlen manchmal. Ein erfahrenen Koch bzw. Köchin würde hier vielleicht über hinweg sehen. Ich leider noch nicht.

Beim zweiten Testrezept, wage ich mich an den Hühnerbollitos mit Granatapfel. Das Zusammenspiel von Fleisch und Obst ist die Hauptattraktion der Orientalischen Küche für mich. Aber das manche Sachen hier in Deutschland nicht einfach zu kaufen sind, ist mir hier noch nie aufgefallen. Schon mal Hühnerhack gekauft, jemand?? Nach lang suchen, habe ich aus Hühnerbrustfilet selbst Hack gemacht. Auf dem Foto im Buch sieht auch dieser Mahlzeit sehr einladend aus. Doch erst beim Ausprobieren wird mir klar das Granatapfel bei warme Zubereitung seine Farbe verliert. Schade!!!!

Trotzdem bin ich von diesem Buch so angetan, das ich es nicht aus dem Schrank verbannen kann. Ich nehme die Herausforderung an, und über fleißig weiter. Den Einen oder anderen Kochversuch werdet ihr bei Essenzfertig bestimmt noch finden.

Wer besser in der Orientalische Küche zuhause ist, kann mir gerne noch Tipps verraten.

Inzwischen lasse ich mich weiterhin von den vielen Food Blogs, Kindheitserinnerungen und Freunden inspirieren und koche mich glücklich ;-)

Bon Appetit

Caro